Wie wir für Menschen mit Demenz da sind - Demenzkonzept bei DfM

21. September 2024

Diese Woche ist eine besondere Woche, nämlich die Woche der Demenz. Am Samstag, dem 21. September 2024, ist Welt-Alzheimertag unter dem Motto: Demenz - Gemeinsam. Mutig. Leben. 
In unseren Pflegeeinrichtungen und in der ambulanten Pflege, sind wir für Menschen mit Demenz da. Dafür haben wir ein Konzept. Hier lesen Sie einen Auszug daraus:

Wie begegnen wir Menschen mit Demenz?

Wenn wir den Menschen als einzigartiges und individuelles Geschöpf Gottes sehen, wird unsere Person-zentrierte Haltung durch die drei Merkmale Empathie, Akzeptanz und Kongruenz gekennzeichnet sein. Beim Umgang mit Menschen mit Demenz wollen wir daher folgende Punkte besonders beachten:

Empathie

Empathie oder einfühlendes Verstehen ist die Bereitschaft und Fähigkeit, die situative, subjektive innere Erlebniswelt des Menschen mit Demenz aufzusuchen, sie zu spüren und so wahrzunehmen, wie er sie erlebt. Dies erfordert, sich auf die Erlebniswelt des Menschen mit Demenz einzulassen, diese für sich zu erfassen, ohne sie zu bewerten.

Akzeptanz

Akzeptanz bedeutet für uns, die Menschen mit Demenz in ihrem Sein vorbehaltlos wertzuschätzen, sie so anzunehmen, wie sie sind, mit ihren Stärken und Schwächen, mit ihrer Geschichte und ihren Ansichten, mit ihren Vorlieben und Abneigungen. Wir respektieren vorbehaltlos, wie der Mensch mit Demenz mit der Erkrankung umgeht und sein Leben meistert.

Kongruenz

Kongruent sein bedeutet, dass Mitarbeitende ihre eigenen Gefühle und Haltungen wahrnehmen, zulassen, akzeptieren und diese in der Beziehung mit den Menschen mit Demenz leben. Uns ist wichtig, dass wir echt bleiben und uns nicht verstellen.

Was brauchen Menschen mit Demenz besonders?

Tom Kitwood hat fünf zentrale menschliche Bedürfnisse definiert, die sich gegenseitig überlappen und sich in dem zentralen Bedürfnis nach bedingungsloser Annahme, nach Liebe, vereinen. Diese Bedürfnisse sind Trost, primäre Bindung, Beschäftigung und Identität sowie das Bedürfnis nach Einbeziehung. Sie zu erfüllen, ist ein Ausdruck christlicher Nächstenliebe.

Trost, Geborgenheit

Menschen mit Demenz Trost zu spenden bedeutet, die Situation, in der sie sich befinden, empathisch wahrzunehmen.

Primäre Bindung

Menschen mit Demenz verstehen ihre innere und die äußere Welt immer weniger und brauchen daher verstärkt Bindungen an andere Menschen, um sich sicher und geborgen zu fühlen. Wir gestalten seelsorgerliche Begegnungen und wir unterstützen Angehörige in diesen sich verändernden Beziehungswelten.

Beschäftigung

Beschäftigt zu sein hat einen großen Einfluss auf das Wohlbefinden und das Selbstwertgefühl des Menschen. Damit das Bedürfnis nach Beschäftigung befriedigt werden kann, ist es wichtig, mit den Menschen mit Demenz gemeinsam die für sie richtige Art der Beschäftigung zu finden und diese mit ihnen ausüben.

Identität

Identität bedeutet zu wissen, wer man ist, sowohl im Erkennen als auch im Erleben und Fühlen. Wir tragen durch identitätserhaltende Maßnahmen wie Biografiearbeit und Erinnerungspflege dazu bei, die Identität der Menschen mit Demenz zu bewahren.

Einbeziehung

Unter Einbeziehung ist das menschliche Bedürfnis zu verstehen, dazuzugehören und ein gesellschaftliches Miteinander zu erleben. Gruppenangebote sowie individuelle Einzelangebote werden durch unsere Mitarbeitenden begleitet und sind spezifisch an die Lebensgeschichte, an die Interessen, Vorlieben und Fähigkeiten der Teilnehmenden angebunden.

Unser Demenzkonzept liegt als gedruckte Broschüre in allen Einrichtungen von Dienste für Menschen aus. Gerne nehmen Sie es an sich.